Geschichte der Perle

Weit in die Vergangenheit zu längst vergangenen Kulturen reicht die Geschichte der Perle.
Im Ägyptischen Museum in Kairo befindet sich der älteste bekannte Perlenschmuck. Auf 4300 Jahre wird das Alter
der Grabbeigabe geschätzt, die einem persischen König auf seine letzte Reise mitgegeben wurde.
In allen bekannten Kulturen spielt die Perle eine mehr oder weniger große Rolle.
Als Glücksbringer, als Schutz gegen Feinde, als Liebessymbol, ja sogar als Mittel zur Stärkung der Manneskraft.
Cleopatra soll zwei Perlen in Wein aufgelöst und ihrem Liebhaber Mark Anton gereicht haben. Das darf freilich bezweifelt werden, denn selbst bei Verwendung einer scharfen Säurelösung würde es etwa fünf Tage dauern, bis sich eine Perle auflöst. Bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts waren Perlen wegen ihrer Seltenheit nur etwas für Reiche und Previligierte.
Erst 1921 gelang es dem Japaner K. Mikimoto nach jahrelangen Versuchen die erste Zuchtperle auf der Juwelenbörse in Paris anzubieten. Das war der Grundstein der japanischen Perlenzucht.
Heute steht die Perle als Synonym für Japan wie Teehaus und Geisha. Das bedeutet jedoch nicht, daß es nur in Japan Perlen gibt. Im gesamten Pazifikraum werden Perlen gezüchtet, und China und Indien haben eine jahrhunderte alte Perlentradition.

Zu Beginn der Perlenzucht holte man wilde Muscheln aus dem Meer, pflanzte ihnen Fremdkörper ein und die Muschel begann ihre Arbeit. Das Ergebnis war vom Zufall abhängig.
Mit den Jahren haben japanische Wissenschaftler die Perlenzucht zur Perfektion entwickelt.
Genaues Studium der Lebensbedingungen und die eigene Weiterzüchtung besonders geeigneter Muschelarten ermöglichen heute eine Perlenproduktion, die nicht mehr in solchem Maß vom Zufall abhängt.
Das Ergebnis sind Perlenernten mit hoher Qualität, die auch dem Normalverdiener den Erwerb von hochklassigen Perlenschmuck erlauben.
Dennoch ist und bleibt die Perlenzucht von der Natur abhängig. Taifune, die die See bis zum Grund aufwühlen, Schwankungen der Wasserqualität oder natürliche Feinde machen der Muschel das Leben und Überleben
schwer und die Perlenzucht zum Wagnis.